Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Was wir werden.

Staatsmann.

Die Person steht über den Einzelinteressen, indem er sie zusammenfasst und die darin enthaltenen gemeinsamen Interessen nach außen präsentiert, vertritt und repräsentiert. Die Anliegen von Außenstehenden werden als Ganzes aufgenommen und den vertretenen Einzelinteressen vermittelt.

Sind die Gemeinschaften zerstritten, bringen sie keinen Staatsmann hervor: Es gibt nichts, was nach außen gemeinsam vertreten werden könnte. Wird dennoch ein "Staatsmann" bestellt, bleibt ihm oftmals nur die Beziehungspflege zu Außenstehenden auf einem sehr geringen Niveau oder als "Erfüllung der protokollarischen Pflichten".

"Staatsmänner" werden in der Regel von der operativen Macht ferngehalten. Sie würden in den Mühlen des Alltags aufgerieben und zerrieben. Jede Partei würde versuchen, das Gewicht des Staatsmannes nur für die eigene Zwecke zu nutzen. Schon der Versuch macht das Amt hinfällig.