Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext:
Was wir werden.
Zuschreibungen. Unterstellungen. "Schubladen".
Es geht um Pauschalurteile und Verallgemeinerungen, die unmittelbar und oftmals unbewusst erfolgen, wenn ein bestimmtes Merkmal zutrifft oder zumindest zuzutreffen scheint. Schon ist, besser: erscheint es "klar", was auf "Die da" zutrifft. Die Einschätzungen werden für richtig gehalten und in der Regel nicht überprüft.
Werden die Vorurteile durch Fakten angegriffen oder gar widerlegt, wird es als Versuch ausgelegt, die eigenen (anderen) Erfahrungen und die eigene Urteilsfähigkeit zu bezweifeln. Das verbieten sich die Meisten. Die betreffenden Personen erfahren nichts von der Schublade, in welche sie gesteckt werden (wurden). Falls doch, liegt es am Geschick der Betroffenen, "die Schublade" als ein Markenzeichen zu nutzen, zu benutzen und für die eigenen Zwecke auszubauen: Das Merkmal der Schublade sichert die Identifikation und damit die Erreichbarkeit der Klientel, welche die Vorurteile pflegen. Die Kommunikation und Information (das "Marketing") wird konsequent auf "das Schubladendenken" und die einzelnen "Schubladen" (Zielgruppen) ausgerichtet.
Personen, welche die gleichen Vorurteile pflegen, bilden rasch Gemeinschaften und solidarisieren sich "gegen" die Windmühlen, gegen welche sie wie Don Quichotte (vergeblich) kämpfen. Oder aber, sie verbinden sich zu Gemeinschaften, in welchen die Vorurteile gepflegt und entwickelt werden: So entstehen gemeinsame "Feindbilder", "Ideale" und "Idole", denen gemein ist, dass nicht überprüft wird, was tatsächlich zutrifft. Alle entsprechenden Versuche werden abgewehrt: Es kann ja sein, dass "Es" stimmt. Manchmal trifft es ja auch tatsächlich zu. "Historiker", "Forscher" und "Analysten" sammeln im Zweifelsfall die Fakten, welche die Vorurteile bestätigen.
Zuschreibungen, die viel mit Werten zu tun haben, sind z.B.:
Hintergrund:
