HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Was wir werden.



Werte, die wir werten, wenn wir wählen, was wir werten (Beispiele).

Jede Auswahl ist eine Wertung. Jede Wertung ist eine Bewertung, die einem Wert folgt und nach ihm erfolgt. Jede Wahl ist eine "positive" Wahl, damit werde, was gewählt wurde.

Es ist leicht, für etwas zu sein oder gegen etwas zu sein. "Doch wie's da drinnen aussieht, geht niemand was an." (Land des Lächelns von Franz Lehar.)

Grundsätze - Lebensweisheiten:

  1. Der "Wert" besteht immer in der positiven Aussage.
  2. Wird der "Wert" auf ein Schlagwort verkürzt, wird er von jedem Individuum und jeder Gemeinschaft auch individuell ausgelegt, verstanden und akzeptiert. Hinter "großen" Schlagworten verbergen sich sogar unvereinbare Gegensätze, während gleichzeitig "gemeinsam" der gleiche "Wert" verfolgt wird.
  3. Negationen, wie z.B. "Gegen...", "Anti..." sind wirkungslos: "Der Geist" ignoriert sie: Aus dem "Gegen-Wert" wird der Wert, der übrigbleibt, wenn die Negation wegfällt. So wird aus dem Wert "Antiverschwendung" tatsächlich der Wert "Verschwendung", die gefördert wird.
  4. Die Werte stehen untereinander in Konkurrenz um die Ressourcen und um die Berücksichtigung beim Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten.
  5. Werden mehrere Werte "gleichzeitig" verfolgt, ist nur einer tatsächlich leitend, alle anderen sind "Prüfsteine" (Filter), "Meilensteine" oder "Engpässe" auf dem Weg.
  6. Die tatsächlichen Werte zeigen sich im Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten, also in der Art und Weise, wie sie ausgedrückt und gelebt werden.
  7. Werden Werte "auf die Plakate ("Leitbilder") geschrieben", wird offengelegt, dass sie derzeit nicht gelebt werden, auch von den Schreiberlingen selbst nicht.
  8. Hinter propagierten (ausgelobten) Werten stehen immer Absichten oder zumindest Vorstellungen, dass man selbst bereits den Wert lebe - und zwar "richtig".
  9. Werden Werte ausgelobt, werden sie häufig zum Mittel, um Vorteile für sich zu erhalten oder Nachteile abzuwehren.
  10. Was immer "im Namen eines Wertes" getan oder unterlassen wird, wird als "richtig" eingeschätzt.
  11. Werte, die öffentliche "inszeniert" und zur Schau gestellt werden ("Ein Zeichen setzen.") dienen eher gruppendynamischen Prozessen der Rivalität um die Macht. Manchmal scheinen "für das Gute" bzw. was dafür gehalten wird, alle Mittel erlaubt. Von außen betrachtet, erscheint das Verhalten skrupellos.
  12. Werden Vorstellungen oder Modelle entwickelt, wie ein Wert "richtig" zu leben ist, wird er zum Machtmittel und damit hinfällig: Der "Wert" bleibt jedoch als Worthülse und Sprechblase erhalten.
  13. Werte, die sich gegen andere Werte richten, sind immer egoistisch. Der Egoismus wird im ausgelobten "Wert" kaschiert und meistens auch konsequent geleugnet. Egoismus ist kein "Wert", sondern ein Irrweg auf dem Weg zu Werten.
  14. Fremdes und Unbekanntes wird zunächst (immer!) als Bedrohung für den eigenen Wert verstanden, zumindest bezüglich der Art und Weise, wie er bisher von sich selbst "richtig" gelebt wurde.
  15. Werte sind keine Puzzleteile eines Ganzen. Werte sind selbst immer ganzheitlich: Sie erfassen, umfassen und durchdringen immer das Ganze. Vollständig. Unteilbar.
  16. Meistens ist es egal, welcher "Wert" aktuell im Vordergrund steht: Die Folgen für das Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten sind letztlich dieselben. Lediglich die Reihenfolge der für erforderlich gehaltenen Maßnahmen unterscheiden sich.
Kurz gesagt:

Werte diskutieren ist und bleibt (hoffentlich) ein angenehmer Zeitvertreib mit angenehmen Menschen. Werte leben ist leicht, wenn sie selbst für sich akzeptiert sind - und auch dann gelebt werden, wenn sie anstrengend werden oder keinen Vorteil (mehr) versprechen.

Es ist unglaublich, die Vielfalt zu entdecken, wie jeder (!) Wert verstanden und gelebt wird und werden kann.

Hintergrund:


Lernende-Gesellschaft